Ikarus

Eine Welt voll Primaten, Stümpern und Idioten

Die krepieren in ihrer eigenen Kotze

Während ich vor den Toten

Mit meinen Gedanken protze

 

Ja so nehm ich mir das raus

Mich selbst abzuheben von der Masse

Den bin ich nicht nur aus gutem Haus

Habe ich auch einfach mehr Klasse

 

Gesehen habe ich viel

Auf meinen reisen übers Land

Doch missfiel mir all dies Spiel

Trag selbst ich doch mehr in der Hand

 

Ja euch macht es Spaß zu schauen

Nur von hier bis zum Morgenrot

Ein kleines Haus euch bauen

Seit morgens denn schon tot

 

Doch ich der ich weiß

Was kam was kommt und wie es ist

Der aus dem Schlafe ich euch reißt

Bevor ihr was vermisst

 

Ja ich bin die Herrlichkeit

In ihrer höchsten Perfektion

Bin zu höherem bereit

Nun besteige ich den Gottesthron

Liebende in der Zeit

Sie trafen sich jeden Tag
Immer nachmittags um Zwei
Er hatte ‘ne halbe Stunde rund
Dann war die Zeit vorbei

Sie war die Dame des Richters am Hof
Ausgesprochen hübsch und äußerst adrett
Er ein kleiner Dichter bloß
Doch fanden ihn die Damen nett

Doch eben diese, des Richters Frau
Die hatte es ihm angetan
Und darum kam es ja genau
So wie es dann kam

Eines Tags in den Glockenturme hoch er stieg
In ihr heimlich schön’s Versteck hinter der Uhr
Und wie er um die Ecke biegt
Sieht er nicht die Frau nur

Der Richter mit zwei Mann von der Polizei
Stehen ihm gegenüber
Seine Liebeslust ist nun vorbei
„Fasst ihn!“, schreit der Richter rüber

Er wird abgeführt und auch verklagt
Wegen Sachen die er nicht beging‘
Und die Morgenzeitung sagt
Das er dafür hing

Oh welche Unrecht bloß
Wegen solch kleiner Liebelei
Wegen Stunden nur in Weibes Schoß
Ist‘s Leben schnell vorbei

(Bild dazu)

Lügen, nichts als Lügen

Wir erzählen Kindern Märchen damit
Sie nicht auf die Nase fallen wie wir es sind
Doch‘s Leben ist ein schwerer Ritt
Und man weiß nie ob man den richtigen Weg find‘

Denn auch wenn‘s scheint als ob man Fehler macht
Und man weint und heult oft Nächte und Tage
Ist man manchmal der zu letzt lacht
Und Gold wirft in des Lebens Waage

Ja wir erzählen den Kindern was böse und gut
Malen ihnen eine Welt in schwarz und weiß
Das auch ein Guter manchmal Böses tut
Ist ja nur halb so heiß

Und wir versuchen ihnen die Welt zu machen
So wie man erzählte die Realität, minder
Doch redet doch nicht solche Sachen
Denkt doch an die Kinder

Lebenslauf

Er war grad 5 und er spielte den ganzen Tag
Mit einem kleinen Trecker, nicht schwer von Gewicht
Sein Vater trat drauf als er in der Tür lag
Sei still Jungen weinen nicht

Er war ein junger Knabe hatte seine erstes Weib
Eines Tages kam er in ihr Zimmer, schaltete an das Licht
Dort sah er sie mit ‘nem andern an ihrem Leib
Sie still Jungen weinen nicht

Er hatte die Schule beendet, konnte es selbst nicht fassen
Er hatte eine Arbeit, verdiente was, zwar viel war es nicht
Denn eines Tages sagte sein Chef: Sie sind entlassen
Sei still Jungen weinen nicht

Er hatte gar ein neues Weib gefunden, die Hochzeit stand ins Haus
Sie standen vor dem Alter, gingen mit sich selbst ins gesicht
Bei der Frage sagte sie nein und rannte hinaus
Sei still Jungen weinen nicht

Er bekam denn doch 3 Kinder Ruth, Steffen und Pit
Er war stolz wie nie, doch ihn blendete das Licht
Denn als die Scheidung kam nahm sie, sie mit
Sei still Jungen weinen nicht

Er nahm sich das Leben, an einem Novembertag
Ein sehr dunkler, nebliger ohne viel Licht
Seine Kinder und Ex-Frau standen am Grab
Sei still Jungen weinen nicht

Steingleiche Wahrnehmung

Du bist ein Tölpel, ein Idiot
Doch hältst dich für den Fürst der Welt
Spricht einer gegen dich, siehst du rot
Obwohl von dir auf jed’n ’ne Beleidigung fällt

Deine Anmachversuche sind plump und ungeschickt
Weder Charme noch Witz kannst du zeigen
Wirst angewidert angeblickt
Doch fragst: Wieso kann sie mich nicht leiden?

Du respektierst andere Meinungen nicht
Weißt du selbst es doch so viel besser
Kein and‘re Wort hat in deiner Welt Gewicht
Doch weinst du hast du Pickel und Mitesser

Du denkst, dass gar keiner dir was kann
Du selbst strahlst im hellen Licht
Du glaubst sie lachen dich nur an
Doch das tun sie nicht

Die silberne Armee

Ich habe euch erschaffen

Jeden einzelnen von euch

Mit silbernen Panzern, starken Waffen

Sodass der Feind im Kampfe fleucht

 

Eine Perfektion, die kein Mensch je erreicht

Niemals einer so sein kann

Ihr lauft schnell, seid ultraleicht

Doch mehr Standeskraft als jeder Mann

 

Ich, der ich der einzige bin

Der die Beherrschung über euch hat

Bin sicher, dass ich gewinn

Dank meiner Kinder silbrig matt

 

Ja werden wir in ein‘ Ort einfallen

Zittert jeder Greis, jedes Kind

Und Männer die die Fäuste ballen

Liegen am Boden wie vom Wind

 

Das Blut fließt durch die Gassen

Für jeden der mein Wort verneint

Angsterfüllt staunen die Massen

Gibt keinen mehr der anders meint

 

Jeder weiß es ganz genau

Meine lieben Freunde unzerstörbar

Ich bekomm jede Frau

Ich bin das Genie, herrlich, wunderbar

 

Mein Bild es wird getragen

Über Stadt und über Land

Mein Wappen an jedem Wagen

Keiner jemals so bekannt

 

Meine silbrigen Kumpanen

Ihr seid‘s die mir dies alles beschert

Vor euch wird man sich einst warnen

Seid mehr als jedes Gold wert

 

Mein Genie, was dies erbracht

Gehört für euch zwar in Haft

Doch noch heute Nacht

Hol ich mir die Weltherrschaft

Die Dichterin

Sie schrieb gut

Wahrscheinlich schöner als ich es je vermag

Ihr fehlte nicht der Mut

Sie schrieb Gedichte Tag für Tag

 

Doch ward es so wie sie erklärte mir zu stiller Stund

Sie schrieb nicht für die ganze Bevölkerung

Sondern für des einzeln Menschen Lächeln auf dem Mund

Und gab die kleine Anmerkung

 

Sie schreibe an Leute und nicht über sie

Und ich fand heraus

Ich schreib zwar über so viel wie nie

Doch ihren Stil machte eben dies aus

Musik

Welch Zauber wird verstrahlt

Von Tönen die mein Ohr erreichen

Musik – dafür hat manch einer mit Leben bezahlt

Sie sah schon viele Leichen

 

Doch sie zieht mich in den Bann

Kann ihr nimmer widerstehen

Weil ich mich ihr einfach nicht widersetzen kann

Muss sich die Scheibe drehen

 

Und spielen mir manch Lied

Mit dem ich verbind so schöne Tage

Weil die Kunst sich mir nicht entzieht

In fast jeder einzlnen Lage

 

Ich kenn nichts was so schnell Emotionen weckt

Was ein weg holt aus dieser Wirklichkeit

Mir selbst verborgne Seiten aufdeckt

Und mich von jedem Problem für Minuten befreit

 

Doch wie ich ihr nicht widerstehen kann

So will ich es auch nicht

Hat sie einen Erfinder? Dann ist er ein genialer Mann

Musik, ich wär nichts – ohne dich

Etwas unmoralisch

Es war eine kleine Straße, so eine gibt’s überall

Um die Ecke steht eine sehr völlige Dirn

Eben gerade hier zwischen Kippen und Abfall

Unbemerkt läuft ein Mann den Hut tief in die Stirn

 

Er zieht das Feuerzeug aus der Tasche

Und die Zigaretten aus der andren heraus

Einen Schluck nimmt er aus der Flasche

Und betritt ein kleines Haus

 

Er schließt im 2. Stock ‘ne Wohnung auf

Unter ihm hört man Musik und‘s Kinderlachen

Er zieht einen Kasten aus dem Schrank heraus

Und beginnt sich an die Arbeit zu machen

 

Ein Klicken, wie Metall gar

Unvernehmbar steht man nicht im Raume

Er baut das Gerät zusammen, ja für wahr

Unverlernbar selbst im Träume

 

Ein Fenster schiebt er auf

Und lächelnd, mit Genuss

Es schiebt sich hinaus ein Lauf

Und man hört einen Schuss

 

Ein Mann der wollt zur Hure, ganz enthemmt

Unbemerkt zu Boden fällt

Entschuldigung Herr Präsident

Und Ich tat es für die Welt

Der Sinn

Ich hab die Besten

Die besten Freunde unter Sonnens Angesicht

Mir geht’s nicht um Trinkerei auf Festen

Es geht nur um euch und mich

.

Wenn alles mich verwirrt

Der rote Faden halb verbrannt

Ich der hilflos herumirrt

Wird von euch zum richt‘gen Weg gewandt

.

Ja, wenn ich euch nicht hätte

In manch Sackgasse wär ich gewandelt

Ihr sprengt mit mir des Zwanges Kette

Wird von euch nie schlecht behandelt

.

Akzeptiert meine fehlerhafte Weise

Meine absurden Schnapsgedanken

Begleitet mich auf mancher Reise

Bis wir in ew‘ger Ruhe stranden

.

Den Sinn hab ich in euch gefunden

Drum sag ich‘s am Ende Kurz und knapp

Schwafel nicht mehr viele Stunden

Ich dank dem Schicksal, dass ich euch hab